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19.10.2017

Sind wir mehr als unsere Hülle?

Sind wir mehr als unsere Hülle?
Fotos: Joseph Khakshouri, istock.com/yuri_arcurs

Was ist bezüglich einer ästhetischen Behandlung wichtig?

Im heutigen Zeitalter sind wir enormen Stressfaktoren und Anforderungen ausgesetzt. Das, was wir erleben und leben, verändert uns und unsere Optik langsam.

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Und unser Inneres strahlen wir ebenso aus. Ist man angeschlagen und traurig, lässt sich dies nach aussen nicht wirklich verbergen. Daher sind wir viel mehr als nur eine „Hülle“ unserer selbst.

Versuchen wir aber die Optik/Hülle nur zu ändern, um andere innere Probleme zu kompensieren, entstehen oft Diskrepanzen. Dies ist oft der Grund dafür, warum uns täglich Abschreckbeispiele entgegenlaufen, von denen wir uns gern distanzieren möchten oder die uns Angst machen, über eine „ästhetisch-optische Verbesserung“ nachzudenken. Wenn jedoch ein Arzt sensibel genug ist und den Menschen im Ganzen versteht, dazu die Dinge ästhetisch sieht und perfekt realisieren kann, ohne zu übertreiben,sehen die Ergebnisse sehr natürlich aus!

Es ist wichtig, bei optischen Veränderungen zwischen normalen Alterungsprozessen sowie anderen Faktoren zu unterscheiden.Chronischer Stress, Schlafstörungen, Einflüsse wie Alkohol, Nikotin, falsche Ernährung, starke UV-Strahlung oder vermehrte Sonnenexposition sowie Umwelt einflüsse verändern schleichend uns sowie unser Aussehen. Oft fühlt man sich dann beim Blick in den Spiegel nicht mehr ganz wohl in seiner Haut.
Zusätzlich setzen ab einem bestimmten Alter (30+) intrinsische Abbauprozesse wie Verlust des natürlichen Hyalurons, des Feuchtigkeitsgehaltes und der Elastizität der Haut sowie Rückgang der Kollagenproduktion ein.

Hinzu kommen später nachlassende Zellregeneration, reduzierte Östrogenproduktion, Verlust des natürlichen Fettpolsters sowie Verlagerung von Fettanteilen, damit verändert sich unsere Optik. Augenringe und Tränenrinne entstehen, und man sieht oft müde aus. Wenn sich das Fettgewebe verlagert, hängt das Gesicht oft nach unten, es entstehen Veränderungen wie „Hängebäckchen“ oder „Doppelkinn“, die belasten können. Wenn man schlecht informiert ist, denkt man oft über eine Operation nach. Jedoch haben sich die Methoden heute so gut weiterentwickelt, dass man sehr gut um eine radikale Operation herumkommt.

Wieso stören wir uns an Falten oder an unserer veränderten Optik, wieso ist es uns so wichtig, „gut“, „jung“ oder „frisch“ auszusehen? Viele Patienten kommen wegen störender Faltenbildung oder des müden Aussehens.

Eine grosse deutsche Umfrage im Auftrag der DGBT (Deutschen Gesellschaft für Ästhetische Botulinumtoxin-Therapie) zu Schönheit im Alter zeigte, dass die Hälfte aller Frauen Attraktivität über eine faltenfreie Haut definieren. Eine aktuelle Umfrage der GfK (Gesellschaft für Konsumforschung ) zeigt: Jede fünfte Frau kann sich zukünftig eine Schönheitsbehandlung mit Botox vorstellen, bei Hyaluron-Fillern zum Gesichtsaufbau sind es sogar rund zwei Drittel der Befragten. Ältere Frauen über 50 Jahre stehen der Behandlung dabei kritischer gegenüber als jüngere. Was alle Befragten eint, ist, dass Schönheit mit zunehmendem Alter gleichbleibend wichtig ist. Die Befragung zeigte aber auch, dass viele Frauen nach wie vor nicht gut informiert sind!

100 Prozent der Befragten kennen Botulinum. 3,6 Prozent haben sich bereits selbst einer Behandlung mit dem Wirkstoff unterzogen, wobei eher Jüngere (unter 49 Jahren) auf diese Art der Faltenbehandlung setzten. Bei Fillern waren es mit 6,5 Prozent fast doppelt so viele Frauen. Dennoch hat Botulinum nach wie vor kein gutes Image. Dies liegt vor allem daran, dass die Frauen schlecht informiert sind. So denken rund 70 Prozent der Befragten, dass die langfristige Wirkung von Botulinum nicht ausreichend erforscht sei. Fakt ist jedoch, dass der Wirkstoff bereits seit Jahrzehnten in der Medizin eingesetzt wird und umfassendes Wissen vorliegt. 66 Prozent der Befragten meinen sogar, dass Botulinum die Nerven lahmlege. Richtig ist aber, dass der Wirkstoff lokal zu einer Muskelentspannung führt, indem er vorübergehend die Ausschüttung der Botenstoffe blockiert, die zur Anspannung dieser Muskelpartie führen. Dem Nerv passiert dabei nichts. Es überrascht, dass die Frauen nach wie vor so wenig über Botulinum und Hyaluron-Filler wissen oder sogar falsch informiert sind. Daraus entstehen viele Vorurteile. Umso wichtiger ist eine adäquate Aufklärung.

Was ist bezüglich dieser Behandlungen wichtig, und auf was sollte man achten?

Es ist wichtig zu wissen, dass bereits durch Behebung von kleineren Defiziten im Gesicht, wie z. B. von Augenringen, die Optik enorm frischer zur Geltung kommt. Wenn auch die Attraktivität als „Faltenfreiheit“
interpretiert wird, machen doch gewisse Falten den individuellen Menschen aus. Daher ist es sehr wichtig, falls man sich für eine Verbesserung der Optik entscheidet, sich an den „richtigen“ Arzt/die „richtige“ Ärztin zu wenden. Eine ästhetisch tätige Ärztin sollte einen „ästhetischen Blick“ haben und auf minimal-invasive Techniken spezialisiert sein; das ist das A und O.

Eine weitere Studie zeigt, dass obwohl die Zahlen an diesen Behandlungen stetig zunehmen, die Menschen in Europa immer weniger darüber sprechen; in anderen Ländern spricht man viel offener darüber. Da dies leider öfters der Fall ist, sprechen auch die gut beratenen Personen, die in „guten Händen“ sind, leider eher weniger darüber, was dann nicht optimal für die Aufklärung ist, um dadurch auch an die richtige Adresse zu gelangen!

Was ist daneben noch wichtig? Eher früher prophylaktisch anzufangen, um somit langfristig nicht viel machen zu müssen. Frühe Behandlungen verbessern die Optik. Viele Frauen denken, dass man eine Behandlung so lange wie möglich hinauszögern sollte. Richtig ist allerdings, dass eine frühzeitige Behandlung die Veränderungen gar nicht entstehen lässt. Durch die heute gegebenen minimal-invasiven Methoden ist sehr viel möglich. Manchmal braucht man extrem wenig, um eine erhebliche Verbesserung der Optik zu erreichen, hiermit kann sich auch das Selbstwertgefühl enorm heben. Das Selbstbewusstsein spielt eine Schlüsselrolle bezüglich der ausstrahlenden Attraktivität und des seelischen Erscheinungsbildes. Es gibt viele Gründe, warum Frauen und Männer sich für ästhetische Behandlungen entscheiden. Die Statistiken zeigen, dass auch immer mehr Männer diesen Weg wählen.

Ist das Altern also nichts Schönes für uns, oder warum machen wir das?

Wie bereits oben erwähnt, kommen neben Alterungsprozessen viele andere Faktoren hinzu, die unsere Optik verändern. In einem Gesamtkonzept sollte es darum gehen, kleinste Akzente zu setzen, um Abbaufaktoren wie Stress und hormonellen Veränderungen entgegenzuwirken, um sich wieder in der eigenen Haut wohlzufühlen. Daher ist es doch sinnvoll, auch sorgfältig mit seiner Haut und seinem Gesicht umzugehen.

Worauf sollte man achten, und was sind die häufigsten Fehler, die man bei ästhetischen Behandlungen (Botox, Hyaluron, Fadenlifting, Vampirlift, Lipolyse, Hautstraffung oder Needling) machen kann?

CHECKLISTE

1. Die Ärztin/Der Arzt sollte für minimal-invasive Techniken qualifiziert sein, oft geht der Laie zu nicht qualifizierten Personen.

2. Vorhandensein eines ästhetischen Blickes beim Arzt.

3. Eine adäquate Aufklärung und ein Beratungsgespräch sind die Voraussetzung.

4. Fragen nach Qualität der Materialien, diese bestimmt oft den Preis; Behandlungen nicht auf Kosten reduzieren, unser Gesicht ist unsere Visitenkarte.

5. Die häufigsten Fehler zeigen sich bei Patienten, die vom „Nicht-Arzt“ behandelt worden sind, obwohl dies einerseits verboten ist und andererseits anatomische Kenntnisse hier völlig fehlen. 

Welche ästhetischen Behandlungen mache ich bei mir selbst und warum?

Mich selbst behandle ich zweimal im Jahr mit einer Botox-Behandlung der Stirn wegen meiner lang bestehenden Migräne, wodurch ich dann deutlich weniger Anfälle habe und somit auch weniger Medikamente einnehmen muss; ebenfalls eine Behandlung der Achselhöhlen wegen Hyperhidrose (vermehrtes Schwitzen),was deutlich meine Lebensqualität steigert. Im Weiteren stabilisiere ich das Mittelgesicht einmal im Jahr mit Hyaluron, damit das Gesicht nicht nach unten absinkt und damit keine spätere Operation notwendig ist.

Fazit

Minimal-invasive Techniken in Kombination miteinander, vorausgesetzt ein Arzt kann die Dinge umsetzen, werden radikale Operationen ersetzen … „less is more“!

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